The Burgenland Dubs Reworked
Mit einem besonders deepen krausen Funken hinterm Ohr, steuert die MK 32 direkt auf den Ozean harmonischer Resonanz- Phänomene. Am Steuer sitzt Ian Simmonds, die Segel setzen Workshop Label Kurator Even Tuell, Freigeist Houser Dave Aju (Circus Company) und die quasi Label Namensgeber. Was dieser Schallplatte besonders gelingt ist die Synchronisation hinsichtlich Mehrwert von Zuhause auflegen und mehrmaligen Clubeinsatz in einer Nacht. Ian Simmonds beweist mal wieder das er ein Meister harmonikaler Prinzipien ist. Mit “Lutherstreet Blues” hommagisiert er auf persönliche Art mit positiver Tristesse, die scheinbar gefühlte Endlosigkeit seiner derzeitigen Heimatadresse. Ein superb swingin latenight Mover, welcher ebenso auf seinem Album “The Burgenland Dubs” Platz gefunden hätte. Das den Song mitragende Blasinstrument wurde von Martin Rudolf ins Szene gesetzt. Der Rework vom Krause Duo ist gleichzeitig Verneigung vorm Original und Platz nehmen im eigenen Kosmos. Als Gastmusiker wirkten Mat Grote (Gitarre) und Krishan Zeigner (Percussion) bei diesem Knietief-Beat-Epos mit. Dave Aju beweißt mal wieder wie anständig Housemusik klingen muss, innen herrlich verquer - außen straight nach vorn. Er zähmt das gebrochene Drumgewitter des Originals in ein gerades Beatkorsett, welches jedoch alles andere als eng ist um sich zu bewegen. Paul-David Rollmann aka Even Tuell wagt sich an das komplex perkussive “Speak” heran. Doch viel bleibt nicht übrig, es wird zerlegt und seziert bis ein feines Filet auf dem Tisch liegt - bereit für die Pfanne im Club, um serviert zu werden bei ganz speziellen Anlässen und Momenten in eben dieser Einrichtung. A1) Luthersteet Blues Wer schon einmal die Lutherstrasse in Jena nächtens angetütert, mit oder ohne Fahrrad entlang ist um schließlich in sein geliebtes Bett zu klettern, wird dieses Epos schon einmal in seinen Lenden gespürt haben, stetig steigend und gefühlt niemals ankommend, da bluest und swingt der Kopf...Moment mal, Simmonds meint endlich da - Kerze an und noch ein schönes Tröpfchen genehmigt! A2) Speak (Even Tuell Rework) Hier sprechen die analogen Maschinen, sowohl die aus Detroit als auch die von Tangerine Dream. Ein warmer breaky Roller aus der Kategorie: Spiels noch einmal Sam! B1) The Esel (Dave Aju Rework) Was für ein Glück! Aju scheut sich nicht Simmonds poetische Stimme vor seine ausgeklügelten Drum und Clap Arrangements zu stellen, ein behagliches Wummern unterfüttert die ganze Zeit den treibenden Charakter - thats Future-Disco für Darkroom und Blumenwiese. B2) Kon 1 (Krause Duo Rework) Wenn es doch nur immer so schn rascheln würde auf den Floors wie bei diesem Beatfachwerk. Puls, Atmung, Durchblutung - alles schön im Einklang ists bei diesem jazzy Shoegazer-Tiefentechno.