Paul Hindemith: Plöner Musiktag
Die Ersteinspielung von Paul Hindemiths „Plöner Musiktag“: Seit der Uraufführung 1932 durch den Komponisten selbst war das pädagogische Werk nicht mehr vollständig zu hören. Initiiert und bearbeitet durch den Dirigenten Jobst Liebrecht haben die Hans-Werner-Henze-Musikschule Marzahn-Hellersdorf sowie das dortige Jugendsinfonieorchester mit Unterstützung mehrerer Berliner Kinderchöre den musikalischen Tag am 13. Oktober 2008 in Berlin realisiert. Für das Großprojekt konnten außerdem der renommierte Bariton Dietrich Henschel sowie Musiker des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin gewonnen werden. Ziel dieser ambitionierten Initiative ist es, junge Musizierende mit Profis zusammenzuführen und sich „spielerisch" den Ideen des Komponisten Hindemith zu nähern: „Ich erhoffe mir zum einen, dass man diese Musik als einen Höhepunkt in Hindemiths pädagogischem Werk und in seinem Schaffen wahrnimmt", sagt Dirigent Jobst Liebrecht. „Zum anderen erhoffe ich mir für die Hans-Werner-Henze-Musikschule in Marzahn-Hellersdorf oder allgemeiner für die Berliner Bildungspolitik, dass man sich der Wurzeln und Ideale besinnt, mit denen die Musikschulbewegung begann, und dass man aus dem richtigen Traditionsbewusstsein heraus weiter voran geht." Der „Plöner Musiktag“ setzt einen ganzen Tag in Musik: Die vier Teile Morgenmusik, Tafelmusik, Kantate und Abendkonzert sind für unterschiedliche Schwierigkeitsstufen und Besetzungen konzipiert – vom Blockflötentrio bis zum Orchesterstück und zum dreigeteilten Chor. Hindemith verfasste das Werk für einen viertägigen Aufenthalt in einem Internat im Juni 1932 in Plön, Schleswig-Holstein, wo er zusammen mit Schülern musizierte.